Dass Robert Schumann ein großer Verehrer und Gönner des jungen Johannes Brahms war, ist allgemein bekannt. Dass dieser junge Brahms jedoch noch einen recht anderen Stil hatte als der heute bekannte, reife Brahms aus den 1870ern bis 1880ern, wissen aber nur wenige.
Brahms‘ Klaviertrio Opus 8 war eines von einigen durch Schumann geförderten Frühwerken - zur großen Reue von Brahms selbst später in seiner Karriere. Viele seiner frühen Werke hat Brahms ins Feuer geworfen, was sich aber nicht mit einem bereits herausgegebenen Stück machen ließ. Deswegen beschloss Brahms 1889 eine völlig neugeschriebene Version des Trios herauszugeben - deutlich gekürzt, thematisch umgearbeitet und den späteren Klavierinstrumenten der Zeit angepasst.
Diese spätere Version wird heute üblicherweise gespielt. Bei den Schlosskonzerten in Bad Krozingen präsentieren wir Ihnen aber die in Vergessenheit geratene Frühfassung von 1854. Dem reifen Brahms selbst mag sie gegen Ende seines Lebens zwar nicht mehr gefallen haben - aber auch als junger Mann war Brahms bereits ein genialer Komponist: Die Frühfassung des Klaviertrios Opus 8 ist mitreißend, verwegen, voller romantischer Ideale.
Neben dem großen Trio von Johannes Brahms spielen wir in Bad Krozingen ein anderes, selten gespieltes Stück: Robert Schumanns Opus 88 datiert aus dem Jahr 1842. Es handelt sich um 4 Phantasiestücke, die den Namen völlig zurecht tragen. Entstanden noch vor seinen anderen großen Klaviertrios zeigt es bereits hohe Meisterschaft in der Klaviertriokomposition.
Abgerundet wird das Programm durch Clara Schumanns Klaviertrio aus dem Jahr 1846.
Das Konzert wird gespielt mit historisch eingerichteten Streichinstrumenten und auf einem Hammerflügel aus der Sammlung der Schlosskonzerte Bad Krozingen.
Programm:
Robert Schumann: Phantasiestücke für Klaviertrio op. 88 (1842)
Clara Schumann: Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello op. 17 in g-Moll (1846)
- Pause -
Johannes Brahms: Trio op. 8, 1. Fassung von 1853/54